Warme Buttermilch mit Brechbohnen. Ich weiß. Bei dem Gedanken wurde mir auch erst ganz anders. Diese Reaktion ist vollkommen normal!
Von meiner Oma kannte ich nur die - von mir als Kind heiß geliebte - Buttermilchsuppe mit Backpflaumen. Aber die war süß. Da kann sich die Geschmacksknospenphantasie eher mit anfreunden.
Erst meine Schwiegermutter hat mich vor ein paar Jahren mit dieser Variante hier bekannt gemacht. Zuerst hab ich mich noch gesträubt, aber da diese Suppe eins der Lieblingsgerichte von Herrn V ist, hab ich ihm zuliebe mal probiert (Frauen tun sowas ja wenigstens, gell!?...).
Und was soll ich sagen!? Es war sooo lecker! Und so einfach und schnell gemacht, dass sie bei uns seitdem regelmäßig auf den Tisch kommt.
Ich weiß, die meisten werden jetzt mit gerümpfter Nase vorm Bildschirm sitzen und überlegen, ob sie schnell woanders hinklicken sollen. Aber ich rate jedem, der auch nur ein bißchen experementierfreudig ist und sowohl Buttermilch als auch Bohnen mag: Probiert´s aus! Wenn ihr Glück habt scheckt´s euch so gut wie mir und ihr habt ein schnelles Alltagsgericht mehr auf der "Was koch ich morgen"-Liste!
Da dieses Süppchen ein alter Rheinischer Dauerbrenner ist, passt es auch wunderbar zum diesmonatigem Kochtopf-Blogevent (Gastgeber ist diesmal der Edekaner).
Also ran:
Zutaten für 4 Hungrige
(oder für 2, dann ist das Essen für "morgen" auch schon gekocht!)
1 kg Buttermilch (2 große Becher)
1 kg Kartoffeln, mehlig kochend
1 kg Brechbohnen, TK (oder frische wenn sie grad Saison haben)
1 Becher Sahne
Salz & Pfeffer
Die Kartoffeln schälen, grob würfeln und in gesalzenem Wasser weich kochen. In der Zwischenzeit die Bohnen (nach Packungsangabe) gar kochen. Allerdings nicht zu weich, sie sollten noch Biss haben.
Die gekochten Kartoffeln abgießen, einige große Stücke herausnehmen und über den Rest die Sahne gießen. Mit einem Kartoffelstampfer alles fein pürieren. Dann die Buttermilch einrühren und zum Schluss die Bohnen und die beiseite gelegten Kartoffelstücke wieder dazu geben.
Nun die Suppe mit Salz & Pfeffer abschmecken und auf "Esstemperatur" erhitzen. Auf keinen Fall sollte sie kochen!!! Denn dann gerinnt die Buttermilch und das gibt eine sauer-flockige Plörre, die keiner mehr essen möchte! Aufgewärmt am nächsten Tag schmeckt´s gleich nochmal so gut!
Sollte jemand von euch so mutig sein, es zu versuchen...lasst mich wissen wie es war! :)
In diesem Sinne:
12 Kommentare:
Das war das Lieblingsessen meiner Großeltern. Leider muss ich zugeben, dass ich es nie probiert habe, weil ich auch sonst nicht gerne bei ihnen gegessen habe. Erinnert mich auch zu sehr an die Fitschbunne, die meine andere Oma gerne gemacht hat. - Aber typisch rheinische Küche ist das auf alle Fälle.
Ich musste ja erst einmal googlen, was Brechbohnen überhaupt sind. Hier im badischen sind das wohl Buschbohnen.
Das Rezept kling super lecker und wird mal ausprobiert.
@nata:
Fitschbunnezupp gab´s bei meiner Oma auch oft! :) Aber da fand ich das Bohnenschnippeln -bei dem ich oft helfen durfte/musste- immer recht ... lästig.
@angelanddevilsfood:
Ganz ehrlich? Ich fand das Wort "Brechbohnen" noch nie wirklich appetitlich. Noch schlimmer sind die gelben!!! Wachsbrechbohnen...da kommt´s mir beim dran denken schon fast hoch; obwohl die echt lecker sind! ;) Ich glaub, ich übernehme deine Buschbohnen. Das klingt um einiges sympatischer!!!
ganz ehrlich ;-) Ich habe den Namen zwar schon mal gehört, wusste aber nicht genau welche Bohnen das sind. Meine Lieblingsbohnen sind die violetten Buschbohnen. Die werden beim Kochen grün. Ich bin davon immer wieder begeistert ;-)
Hm...sowas hab ich bei uns auf´m Dorf noch nich gesehen. Muss ich in Köln mal nach schauen. Das hört sich interessant an! :)
ich bekomme diese Bohnen immer von Freunden aus deren Garten. In Geschäften oder auf dem Wochenmarkt habe ich sie auch noch nicht gesehen. So sehen die Bohnen aus: http://www.flickr.com/photos/dive-angel/3808510364
Ich habe gerade überlegt und überlegt, warum mir das bekannt vorkommt. Ich glaube meine Oma hat mir auch mal von so einem Rezept mit Buttermilch erzählt, allerdings waren das glaube ich nur Kartoffeln, ich weiß es nicht mehr genau. Wie dem auch sei, das möchte ich mal ausprobieren, denn oft sind es gerade die eher seltsam erscheinenden Kombinationen, die sich dann als absoluter Kracher entpuppen. Und es sieht gut aus, finde ich!
Hihi... zugegebenermaßen klingt das sehr interessant ;) Aber ich werde es mal probieren, wenn du so sehr davon schwärmst!!
Liebe Grüße,
Rike
@Christina:
Jaaa...von diesen seltsam erscheinenden Kombinationen hab ich noch ein paar auf Lager... :) Vielleicht mach ich hier mal ne eigene Kategorie für sowas auf...?!
@Rike:
Ist wie gesagt echt Geschmacksache! Ich übernehm keine Haftung!! ;)))
Ein Rezept dieses Gerichts habe ich mal bei einer Zeitung eingereicht und einen Gutschein für ein Essen in einem Restaurant gewonnen. Darüber sollte ich vielleicht mal schreiben...
Jedenfalls weiß ich, dass die "Bonnezupp" total lecker schmeckt. Schönen Dank für die Erinnerung.
Vielen Dank für deine Teilnahme am Blogevent.
Großartige Erinnerungsarbeit! Danke, lecker.
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